In Kindertageseinrichtungen müssen zunehmend Kinder integriert werden, die sprachliche, motorische, emotionale und kognitive Entwicklungsstörungen, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrome und Auffälligkeiten im Sozialverhalten zeigen. Meist stammen sie aus Familien mit psychisch belasteten Eltern. Die herausfordernden und dysfunktionalen, aber ebenso entwicklungslogischen Überlebensstrategien der Kinder werden in den zuständigen Betreuungs- und Bildungseinrichtungen „reinszeniert“ und können langfristig nur durch ein konsequent bindungssensibles Fürsorgeverhalten der pädagogischen Bezugspersonen verändert werden. Bei Eltern mit traumatischen Erfahrungen in den frühen Lebensphasen sind Kontaktfähigkeit, Stresstoleranz und Identitätsbildung beeinträchtigt. Sie sind in ihrer Lern- und Kooperationsfähigkeit eingeschränkt, so dass in Kitas und in der Kindertagespflege kompensatorisch Erziehungsaufgaben übernommen werden müssen. In dem Fachtag werden Prinzipien und Methoden eines bindungskompetenten Umgangs mit den betroffenen Kindern unter Berücksichtigung ihres familiären Hintergrundes dargestellt. Der einvernehmliche Kontakt mit den Eltern kann dabei nur dann über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden, wenn es gelingt, den zu erwartenden Irritationen im Spannungsfeld zwischen Hilfe und Kontrolle nachhaltig entgegenzuwirken. Eine gute multiinstitutionelle Vernetzung verfolgt das Ziel, die Familien ganzheitlich wahrzunehmen und zu unterstützen sowie einer Kindeswohlgefährdung entgegenzuwirken.
103,00 €* inkl. Pausenversorgung und Mittagssnack *umsatzsteuerbefreit